Samstag, 3. Oktober 2009

Hof gesperrt

Schon seit dem die TLG im November 2008 bekannt gegeben hatte, das alle Gebäude mit Ausnahme der historischen Kühlhäuser (siehe Bild) erhalten werden sollen, hat die Initiative darauf hin gearbeitet, das die Flachdächer auf Gebäuden instand gesetzt werden.

Leider hat sie das nicht erreicht.

Ein bewohnter Seitenflügel wurde durch Flachdachschäden so stark in Mitleidenschaft gezogen, das eine im 3. Stock lebende schwangere Frau (das Gebäude hat 4 Geschosse) auf einmal in einer nassen Wohnung saß. Trotz der Aufforderung der Mieterin die Schäden zu beseitigen, passierte nichts. Die Schäden breiteten sich bis ins 2. OG aus, wovon eine weitere Familie betroffen wurde.

Da hilft nur Eigeninitiative und so wurden 100m² Flachdachfläche gesichert. Kosten: lächerliche 200 Euro. Doch leider reichte das nicht, da das Wasser von den Flachdächern des angrenzenden Fabrikgebäudes in das Gebäude lief und von der Stahlbetondecke sich einen Weg wieder zum Seitenflügel suchte.

Das Bauamt des Bezirks hat zwar Messungen vorgenommen und den Mietern schriftlich mitgeteilt, das die TLG zur Trockenlegung der Wohnungen verpflichtet sei - doch passiert ist nichts. Eine von der TLG beauftragte Malerfirma ergriff aufgrund der von ihr nicht zu bewältigen Aufgabe die Schimmelflecken ohne Beseitigung der Ursachen zu entfernen einfach die Flucht und ward nicht mehr gesehen.

Als das Kind 8 Monate alt war ist die Frau dann doch ausgezogen. Die Aussicht ihrem Kind ein Leben in einer Gesunden Wohnung zu bieten bestand hier nicht.

Da die TLG bundeseigen ist, wandten wir uns an das Bundesfinanzministerum und forderten die Instandsetzung der Flachdächer. Dem Schreiben fügten wir Bilder der Schäden an.

Unter dem Aktenzeichen Fölster / 2009/0319708 / Fölster VIII A 2 - FB 5037/0
erhielten wir per Mail am 18.05.2009 die Antwort:

"Die von Ihnen genannten Mängel sind der TLG bekannt. Sie wurden in Abstimmung mit den Mietern bereits beseitigt oder es wird derzeit noch daran gearbeitet. Dies betrifft insbesondere die Feuchtigkeitsschäden im Seitenflügel des Wohnhauses. Die TLG lässt alle notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen durchführen. Wegen des schlechten Gesamtzustandes des Gebäudes ist es jedoch schwierig, mit einzelnen Instandsetzungsmaßnahmen einen für die Mieter zufrieden stellenden Zustand herbeizuführen. Eine Gesamtsanierung des Objektes ist unerlässlich."

Nun ist es Oktober 2009 und es hat sich immer noch nichts getan. Obwohl - etwas schon:

An den seit 1995 leerstehende Seitenflügel (14 Jahre Wohnungsleerstand bei einer bundeseigenen Gesellschaft!!) hat die TLG Immobilien GmbH plötzlich Schäden entdeckt, die dazu führten das den Mietern praktisch über Nacht der Hof gesperrt wurde.

Das Schreiben mit der entsprechenden Mitteilung wurde am 03. September von einer externen Rechtsanwältin verfasst.

Am 04. September, einem Freitag, begannen die Arbeiten zum Sperren des Hofes.
Am Montag den 07.09. kam bereits ein großer LKW einer Gerüstbaufirma.
Ein Schelm wer dabei vermutet, das die Baufirmen eher informiert wurden, als die Mieter...

In dem Hof fanden unsere Hoffeste statt.
Er wurde größtenteils durch einige Mieter selbst gestaltet und gepflegt (der Hausmeister hat den Rasen gemäht).

Die Maßnahme stellt eine erhebliche Einschränkung für die Mieter dar (Ein Schelm wer denkt das sei beabsichtigt).

Der im Hof errichtete Passantentunnel ist mindestens so teuer, wie eine Sicherung der Flachdächer gewesen wäre. Nur das bei der Sicherung der Flachdächer Bauschäden an den denkmalgeschützten Gebäuden vermieden hätte werden können.Doch die Dächer sind immernoch nicht geschützt. (Ein Schelm wer denkt dahinter verbirgt sich eine Absicht...)


Im August hatte das Denkmalamt eine Begehung durchgeführt. Zufällig hatte der Eigentümervertreter den Schlüssel für das Fabrikgebäude und den leerstehenden Seitenflügel aus Versehen nicht dabei ( Ein Schelm wer ... ). Was das Denkmalamt sah, hat allerdings gereicht um vorab klarzumachen, das Handlungsbedarf besteht.

Ob noch etwas passiert?